Berliner Mauersteine

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Geschichte

Berliner Mauer

In der Nacht vom 12. zum 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet.
Es war ein Wochenende und die meisten Berliner schliefen schon, als die DDR-Regierung begann, die Grenze zu schließen.
In den frühen Morgenstunden jenes Sonntags war die meiste Arbeit bereits getan: Die Grenze um Westberlin war geschlossen.
DDR-Grenztruppen hatten begonnen, Strassen aufzureißen, Stacheldrahtrollen und Stacheldrahtzäune zu errichten.

Am 15. August wurden dann die ersten Betonelemente und grosse Hohlblocksteine erstmals verwendet.
Innerhalb der nächsten Monate wurde eine Mauer aus Steinen und Betonblöcken errichtet, die erste Generation der Berliner Mauer.

Eine zweite Mauer, die Hinterlandmauer, wurde im Juni 1962 errichtet, um die Flucht in den Westen zu erschweren.
Die erste Mauer wurde weiter ausgebaut und es ist heute schwer, zwischen der ersten und zweiten Generation der Mauer zu unterscheiden.

Berliner Mauer

Diese beiden ersten Generationen der Mauer wurden von der dritten Generation der Mauer ca. 1965 abgelöst. Die neue Mauer bestand aus Betonplatten, eingelassen zwischen Pfosten aus Stahl oder Beton und oben mit einer Betonröhre abschliessend.
1975 wurde dann die dritte durch die vierte Generation der Mauer ersetzt. Die sogenannte Grenzmauer 75 bestand aus 3,60 m hohen Betonelementen, welche einfach aufzubauen waren und sich als widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse sowie Grenzdurchbrüche erwiesen.

Die Mauer in Fakten



Berliner Mauer

155 Kilometer lang war die Berliner Grenze - und damit die "Mauer", wenn man darunter alle Grenzbefestigungen und nicht nur die Sperrmauer in Richtung West-Berlin versteht. Das Bauwerk durchschnitt Berlin auf 43 Kilometer Länge und verlief entlang der Bezirksgrenzen aus dem Jahr 1921. Es trennte außerdem die Außengrenze West-Berlins auf 112 Kilometern Länge vom heutigen Brandenburg. Insgesamt entsprach die Länge der Mauer der Strecke von Berlin nach Leipzig.

Die Berliner Mauer hätte eigentlich die Berliner Mauern heißen müssen. Nicht nur, dass sie seit ihrem Bau am 13. August 1961 in mehreren "Generationen" erweitert und verändert wurde. Sie war auch mehr als nur eine Betonmauer.

Signalzäune und scharfe Hunde
Die Mauer war ein komplexes Sicherungssystem aus mehreren Ebenen. Vom Westen gesehen, bestand sie zunächst aus einer etwa 3,60 Meter hohen Sperrmauer mit Betonrolle an der Spitze. Das war die so genannte Vorderlandmauer - die Mauer, die der Westen aus dem Fernsehen kannte.

Berliner Mauer

Doch bereits am Stadtrand sah die Mauer anders aus: Hier ersetzte stellenweise ein einfacher Metallgitterzaun den Beton. Was zwischen der Vorderlandmauer und der rund drei Meter hohen "Hinterlandmauer" lag, die den Abschluss im Osten bildete, war zu DDR-Zeiten Staatsgeheimnis.
Erst nach dem Fall der Mauer konnte sich die Öffentlichkeit über das System informieren. Zwischen Vorder- und Hinterlandmauer lag der Grenz- oder "Todesstreifen". Er besaß je nach Lage eine Breite von 30 bis 500 Metern - im Durchschnitt waren es 70.

Auf die Vorderlandmauer folgte in Richtung Osten zunächst ein Kontrollstreifen aus geharktem Sand, um Fußspuren besser sehen zu können. Streckenweise kamen dann Kfz-Sperrgräben oder Panzersperren. In der Mitte des Grenzstreifens lag ein asphaltierter "Kolonnenweg" zur Versorgung der Grenzposten.

Berliner Mauer

Manchmal gab es hier auch Wachtürme und Laufanlagen mit scharfen Hunden. Den Abschluss in Richtung Osten bildeten ein Signalzaun, Signalanlagen am Boden und zuletzt die Hinterlandmauer, die aus Beton oder Gebäudewänden bestand. Minenfelder oder Selbstschussanlagen gab es entgegen anders lautenden Gerüchten nicht in Berlin.

Zerschnittene Stadt
Die Mauer durchtrennte 192 Straßen, davon 97 zwischen den Hälften Berlins und 95 zwischen West-Berlin und der übrigen DDR. Außerdem durchschnitt sie acht S-Bahn- und vier U-Bahn-Linien sowie drei Autobahnen. Wenn sich die Grenze in einem Fluss oder See befand, verlief der Sperrwall am DDR-Ufer, außerdem gab es manchmal Unterwasser-Zäune.

Nur an 14 Grenzübergängen war es West-Berlinern möglich, die Mauer zu passieren. Davon lagen sechs zwischen West-Berlin und seinem Umland und acht im Inneren Berlins. Das waren die Grenzübergänge Bornholmer Straße, Chausseestraße, Invalidenstraße, Bahnhof Friedrichstraße, Friedrichstraße (Checkpoint Charlie), Heinrich-Heine-Straße, Sonnenallee und Oberbaumbrücke. Außerdem gab es vier Eisenbahn- und acht Wasserstraßenübergänge.

Berliner Mauer

Mehrere hundert Tote
Wer aus dem Osten über die Mauer fliehen wollte, wurde gewaltsam daran gehindert - oder erschossen. Es gab 302 Wachtürme mit Scheinwerfern, 259 Hunde-Anlagen und 20 Bunker an der Mauer. Das Grenzkommando Mitte, das die Mauer überwachte, zählte kurz vor deren Fall noch 12.000 Mann. Jeden Tag waren rund 2300 Mann an der Grenzsicherung beteiligt.

Die Berliner Staatsanwaltschaft nennt eine Zahl von 86 Mauertoten. Forscher und Menschenrechtsgruppen gehen von 126 bis 190 Opfern aus. Der erste Flüchtling, der erschossen wurde, war der 24-jährige Günter Litfin. Er starb am 24.08.1961. Etwa 75.000 DDR-Bürger wurden lebend gefasst und wegen "Republiksflucht" vor Gericht gestellt.

Kaum Spuren
Berliner Mauer Die Mauer existierte knapp 29 Jahre: Ihr Bau begann in der Nacht zum 13. August 1961, der offizielle Abriss erfolgte ab dem 13. Juni 1990. Bis dahin hatten aber bereits zahlreiche neue Grenzübergänge geöffnet. "Gefallen" war die Mauer am 9. November 1989: Ein Mitglied des SED-Zentralkomitees hatte im Fernsehen mitgeteilt, dass Reisen ins Ausland künftig "ohne Vorliegen von Voraussetzungen" beantragt werden könnten.

Nur an wenigen Orten können Berliner oder Touristen heute Mauer-Geschichte noch erleben. Nur fünf Wachtürme sind dem Abriss entgangen, von der Mauer sind weniger als drei Kilometer übrig geblieben, wie ein Team um TU-Bauhistoriker Johannes Cramer ermittelt hat. Das entspricht 4,4 Prozent.